Brauereigeschichte
der Stadt Forchheim
alte Bierdeckel der Stadt Forchheim gibt es hier
Die etwa 30.000 Einwohner zählende Kreisstadt Forchheim gilt als "Tor zur fränkischen Schweiz". Was die Brauereikultur anbetrifft, ist die Nähe zu Bamberg unverkennbar. Noch heute gibt es vier eigenständige Brauereien und ähnlich wie in der benachbarten Domstadt zeichnete die eher kleinbetriebliche Struktur des Brauwesens dafür verantwortlich, dass sich Großbetriebe aus Nürnberg oder Kulmbach wenig um Ausschaltung von Konkurrenz bemühten. Außerdem hatten die ansässigen Brauereien lange den Vorteil der günstig gelegenen Keller im Kellerwald mit dem seit 1840 stattfindenden Annafest.
Dass es in Forchheim dennoch Brauereischließungen gab, lag eher an privaten, familiären und betriebswirtschaftlichen Gründen, zum Teil auch kriegsbedingt. 1909 existierten in der Stadt noch 17 Brauereien (15 mit eigenem Brauhaus und 2 Kommunbrauer):
1. Blaue Glocke, Fritz Bayer, Kommunbrauer bis 1922
2. Georg Greif, Kommunbrauer, spätere Brauerei Greif
3. Zum Rappen, Johann Georg Grimm, bis 1909
4. Jakob Hebendanz
5. Schwanenbräu Kargus
6. Weiß-Tauben-Bräu Josef Link
7. Bamberger Hof, Franz Mayer, bis 1912
8. Schlößla, Johann Georg Müller, bis 1919
9. Sebastian Neder
10. Ignaz Rittmeyer, später Brauerei Eichhorn
11. Schäff, ab 1923 Brauhaus AG
12. Andreas Schindler
13. Fritz Schneider, bis 1923
14. Kronenbräu, Rupert Weinig, bis 1919
15. Maierhof, Franz Windolph, bis 1913
1940 mußte die Weiß-Tauben-Bräu schließen, weil der Besitzer Max Link zum Kriegsdienst eingezogen wurde und danach aufgrund gesundheitlicher Probleme die Brauerei nicht reaktivieren konnte.
Übrig geblieben waren im Jahr 1945 diese 7 Brauereien:
1. Brauhaus Forchheim
2. Brauerei Eichhorn
3. Braurei Greif
4. Brauerei Hebendanz
5. Brauerei Neder
6. Brauerei Schindler
7. Schwanenbräu Wohlhöfner
Bis Stand heute gaben drei weitere Brauereien auf:
1963 gab die Schwanenbräu Ecke Paradeplatz/Hauptstraße ihre Brautätigkeit auf und es kam "Frankenbräu" zum Ausschank.
1981 hörte die Brauerei Schindler auf, weil sie am beengten Standort im Stadtzentrum nicht expandieren konnte.
1994 wurde das Brauhaus Forchheim an die Brauerei Wolfshöhe verkauft und 2016 abgerissen.
2022 beendete die Brauerei Eichhorn aus Altersgründen ihre Tätigkeit. Die Brauerei-Gaststätte wird weitergeführt.
Die Namensrechte hat sich David Hertl aus Thüngfeld gesichert.
So verbleiben der Stadt Forchheim nur noch diese 3 Privatbrauereien:
1. Brauerei Greif
2. Brauerei Hebendanz
3. Brauerei Neder
Die Informationen wurden zum Teil dem Buch "Forchheim in Geschichte und Gegenwart" von Hermann Ammon (Universitäts-Verlag Bamberg 2005) und "Biertradition in Forchheim" von Reinhold Glas (2019) entnommen.