Die Brauereien in Bischberg
Die ehemals selbstständige Gemeinde Tütscheng(e)reuth wurde im Jahr 1975 zu Trosdorf eingemeindet. Im Zuge der Gebietsreform 1978 wurde die Gemeinde Bischberg, bestehend aus Bischberg, Trosdorf, Tütschengereuth, Weipelsdorf und Rothof gegründet.
Von den insgesamt 10 Brauereien ist nur noch eine einzige übrig geblieben, die Brauerei zur Sonne in Bischberg. In Tütschengereuth wird zumindest hobbymäßig seit ein paar Jahre wieder gebraut: Peter und Johannes Lurz aus der Oberen Straße haben inzwischen mehrere hervorragend schmeckende Biersorten in ihrem Sortiment.
Achtung: Falls jemand Abbildungen von alten Brauereisachen der Brauereien aus Bischberg, Trosdorf oder Tütschengereuth hat, die hier nicht aufgeführt sind, wäre ich dankbar für eine Kontaktaufnahme oder Zusendung an meine email-Adresse (mit der Erlaubnis zur Veröffentlichung auf dieser web-Seite).
Schön wären auch alte Fotos, vor allem von den Brauereien Dorsch und Leicht (Hümmer) aus Bischberg!
Im Hauptort Bischberg existierten 5 Brauereien, 3 davon waren sogenannte bürgerliche Gast (Brau-)häuser, das obere und untere Schloß waren ritterschaftliche Schenken. Die Versuche anderer Bürger, das Schenk- und Braurecht zu erhalten, wurden mit der Begründung abgelehnt: ".....damit der Untertan auf die Bierbänken nicht mehreres als auf die Arbeit sich zu legen gewöhnet!"
Übriggeblieben von den 5 Brauereien ist nur noch die Brauerei zur Sonne. Sie hat als kleine Hausbrauerei einen festen Kundenstamm für ihr Bier.
Von 1975 bis 1978 bildete Tütschengereuth mit Trosdorf eine selbstständige Gemeinde. Aus einer intensiv geführten Bürgermeisterwahl ging Brauereibesitzer Alfred Wachter aus Trosdorf als Bürgermeister hervor. Er setzte sich gegen den Tütschengereuther Kandidaten Walter Groß durch. Alfred Wachter wurde später auch Bürgermeister der Gemeinde Bischberg.
Brauereien gab es in Trosdorf eigentlich 3, wobei die Brauerei auf der ehemaligen Hausnr. 37 (Auffahrt zum Krönersberg) bereits Mitte des 19. Jahrhunderts nicht mehr existent war und deshalb für uns Sammler weniger interessant ist. Sie wird hier nicht weiter erwähnt.
In Tütschengereuth gab es insgesamt 3 Braustätten. Ein Blick in die Geschichte zeigt auf, wie schon in der Zeit vor dem II. Weltkrieg aufstrebende Großbrauereien versucht haben, ihre Marktanteile zu vergrößern. Die kleinen Brauereien verschuldeten sich beim Kauf von Hopfen und Malz, welches sie von Großbrauereien mit angeschlossener Mälzerei bezogen. Diese Abhängigkeit wurde ausgenützt und nach dem Konkurs ging das ganze Anwesen oftmals in den Besitz der Großbrauerei über.
In Tütschengereuth ließ Brauereibesitzer Georg Wörner zwei Brauereien sterben; allein einem glücklichen Umstand ist es zu verdanken, dass die dritte Brauerei bis weit in die 90er Jahre überleben konnte: Beim Zwangsversteigerungstermin im Jahre 1937 konnte sich Georg Wörner die Versteigerungserlaubnis nicht mehr rechtzeitig besorgen, weil er den Feiertag 20. April (Geburtstag von Adolf Hitler) übersehen hatte.