Brauereigeschichte

der Stadt Hof

 

alte Bierdeckel der Stadt Hof gibt es hier

 

Bis ins 19. Jahrhundert gab es in Hof nur das Kommunbrauwesen. Erst durch eine Verordnung des bayerischen Königs Max Joseph im Jahr 1807 wurde das Errichten eigener privater Braustätten möglich.

Immer mehr Bürger wagten den Sprung in die Selbständigkeit mit dem Neubau einer Brauerei. Dabei war eine Lage am Stadrand von Vorteil, um die neuen technischen Errungenschaften nutzen zu können und um konkurrenzfähig zu sein. Einige Versuche scheiterten dabei schon recht früh:

1874 musste das Bauhaus Friedrich Trautner

1890 die Altstädter Brauerei

1912 die Erste Hofer Weizenbier-Brauerei

1923 die Richter´sche Brauerei am Sand

schließen.

 

Nach dem ersten Weltkrieg sah die Hofer Brauereilandschaft dann schon so aus, wie sie viele Jahre bestehen sollte:

1. Bavariabräu

2. Bürgerbräu

3. Deininger-Kronenbräu AG, aus Fusion Deininger und Kronenbräu 1904

4. Hofer Löwenbräu, aus Brauerei Millitzer und Union-bzw. Löwenbräu 1913

5. Brauerei Meinel

6. Brauerei Scherdel

7. Brauerei Heinrich Schmidts Erben

8. Brauerei Georg Weidner

9. Brauerei Carl Zelt

Hinzu kam die Brauerei Falter aus dem Stadtteil Unterkotzau, die 1929 als Weizenbierbrauerei Aitermoser neu gegründet wurde und ab 1935 zur Schloßbrauerei Falter wurde.

 

In den 1970er Jahre setzte dann das große Brauereisterben in Hof ein, die großen Brauereikonzerne aus Nürnberg und Kulmbach suchten nach Kapazitätserweiterungen und gaben im Zuge der Rationalisierung die Hofer Brauereistandorte nach und nach auf.

 

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1972 fusioniert Löwenbräu mit der Brau AG Nürnberg (Tucher), 1978 wurde die Löwenbräu zur Zweigniederlassung abgestuft und 1985 wurde der Braubetrieb in Hof endgültig eingestellt.

1972 fusionieren die Brauereien Schmidt´s Heiner und Scherdel, 1975 wird die Produktion bei Schmidt´s Heiner eingestellt.

1974 wird die Brauerei Weidner von EKU Kulmbach übernommen und kurz darauf stillgelegt.

1975 werden die Bavariabräu und die Deiniger-Kronenbräu AG von EKU Kulmbach übernommen, bis zum Jahr 1995 wird Deininger-Kronenbräu auf den Brauereianlagen der Bavaria-Bräu hergestellt, dann wird der Standort Hof aufgegeben.

 

Nach der Jahrtausendwende gab es dann noch einmal gravierende Veränderungen im Hofer Brauwesen:

 

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2003 wird die Brauerei Scherdel von EKU Kulmbach übernommen, als eigener Betrieb aber weitergeführt

2007 gibt Bürgerbräu Hof auf

2008 endet die Brautätigkeit bei Falter/Unterkotzau

2011 schließt die Brauerei Zelt

 

Aktuell ist also die Brauerei Meinel die letzte selbständige Brauerei in Hof, die Brauerei Scherdel wird als eigener Standort der Kulmbacher Brauerei weitergeführt

 

Die Informationen wurden zum Teil dem Buch "Von Kommunbrauhäusern und Brauereien" von Walter Wirth und Norbert Goßler (Hof, 2000) entnommen.

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